Fragen & Antworten zur privaten Krankenversicherung (PKV)
Wann kannst du in die private Krankenversicherung wechseln?
Der Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) ist nicht für jeden möglich – bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
- Selbstständige, Freiberufler und Beamte haben die freie Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV).
- Angestellte können in die PKV wechseln, wenn ihr Bruttojahreseinkommen über 73.800 Euro (Stand 2025) liegt. In diesem Fall entfällt die Versicherungspflicht in der GKV, und du kannst dich privat versichern.
Private Krankenversicherung – Welche Kosten erwarten dich?
Der Beitrag zur PKV richtet sich nach deinem Alter, deinem Gesundheitszustand und den gewählten Leistungen.
- Früher Wechsel = niedrigere Beiträge: Junge Versicherte profitieren von besseren Konditionen.
- Leistungsumfang: Je mehr Extras du möchtest (z. B. Chefarztbehandlung, Einbettzimmer), desto höher fällt der Beitrag aus.
- Selbstbeteiligung: Wenn du bereit bist, einen Teil der Kosten selbst zu tragen, kannst du deine monatliche Belastung senken.
Anders als in der GKV ist der Beitrag unabhängig von deinem Einkommen.
Bietet die LVM eine elektronische Patientenakte (ePA) an?
Ja, ab Ende 2025 stellt die LVM eine elektronische Patientenakte (ePA) für alle Kunden mit Krankenvollversicherung zur Verfügung. Die Nutzung ist freiwillig und kostenlos.
Wie hoch ist der Arbeitgeberzuschuss zur PKV?
Wenn du angestellt bist, beteiligt sich dein Arbeitgeber an deiner privaten Krankenversicherung.
- Ab Januar 2025 bekommst du bis zu 471,32 Euro für deine PKV.
- Zur Pflegepflichtversicherung gibt es zusätzlich bis zu 99,23 Euro.
Diese Beträge gelten als Obergrenze und entsprechen dem Arbeitgeberanteil, der auch in der GKV gezahlt wird.
Warum steigen die PKV-Beiträge im Alter nicht unbegrenzt?
Damit deine Beiträge auch im Rentenalter bezahlbar bleiben, werden Alterungsrückstellungen gebildet:
- In jungen Jahren zahlst du mehr als notwendig, der Überschuss wird angespart und verzinst.
- Dieses Kapital wird später genutzt, um Beitragssteigerungen abzufedern.
Aber Achtung: Nicht alle Versicherer kalkulieren gleich. Ein anfänglich günstiger Tarif kann später deutlich teurer werden.
Was passiert mit deiner PKV, wenn dein Gehalt sinkt?
Sinkt dein Bruttoeinkommen unter die Versicherungspflichtgrenze, wirst du wieder in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig – allerdings nur, wenn du unter 55 Jahre alt bist.
Steigt dein Gehalt später wieder über die Grenze, kannst du erneut in die PKV wechseln.
Bleibst du privat versichert, wenn du arbeitslos wirst?
Das kommt darauf an, ob du Arbeitslosengeld I oder Bürgergeld bekommst:
- Arbeitslosengeld I (unter 55 Jahre): Du wirst automatisch in der GKV versicherungspflichtig.
- Arbeitslosengeld I (ab 55 Jahre): Du kannst privat versichert bleiben.
- Bürgergeld-Empfänger, die vorher in der PKV waren, können dort bleiben. Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt in vielen Fällen einen Zuschuss.
Tipp: Mit einer Anwartschaftsversicherung kannst du deine PKV für eine spätere Rückkehr „einfrieren“ – ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Was tun, wenn du deine Beiträge nicht mehr zahlen kannst?
Falls du finanzielle Probleme hast, gibt es Lösungen:
- Tarifwechsel in eine günstigere PKV-Variante
- Reduzierung des Leistungsumfangs
- Wechsel in den Basistarif, wenn die Beiträge nicht mehr tragbar sind
Melde dich frühzeitig bei deinem Versicherer, um eine passende Lösung zu finden.
Was passiert mit deiner PKV, wenn du in Rente gehst?
Auch im Ruhestand bleibst du privat versichert.
- Dein Rentenversicherungsträger übernimmt einen Zuschuss von 7,3 % deiner Rente plus 1,25 % des Zusatzbeitrags.
- Da du kein Krankentagegeld mehr brauchst, sinken die Beiträge etwas.
Bleibt deine PKV während der Elternzeit bestehen?
Ja, dein privater Krankenversicherungsschutz läuft weiter.
- Der Arbeitgeberzuschuss entfällt, sodass du den Beitrag komplett selbst zahlen musst.
- Eine Möglichkeit, die Kosten zu senken, ist die Reduzierung der Krankentagegeldversicherung oder eine Anwartschaftsversicherung.
- Falls du während der Elternzeit arbeitest (bis zu 30 Stunden pro Woche), kann eine Versicherungspflicht in der GKV entstehen.
Muss dein Kind privat versichert werden?
Ob dein Kind in der PKV oder GKV versichert wird, hängt von deiner persönlichen Situation ab:
- Falls ein Elternteil gesetzlich versichert ist, kann das Kind unter Umständen kostenlos in der GKV mitversichert werden
- Wenn beide Eltern privat versichert sind oder der privat versicherte Elternteil mehr verdient, wird das Kind ebenfalls privat versichert.
Sind Kinder automatisch in der privaten Krankenversicherung mitversichert?
Nein, eine kostenlose Familienversicherung wie in der GKV gibt es nicht.
- Jedes Kind benötigt eine eigene PKV-Police mit individuellen Leistungen.
- Der Vorteil: Der Versicherungsschutz kann exakt auf das Kind abgestimmt werden.
Falls du angestellt bist, gibt es für dein Kind einen Arbeitgeberzuschuss von bis zu 50 % des Beitrags.
Stand Januar 2025